Adalbert Feltz wurde 1934 in Königsberg (Ostpreußen) geboren, besuchte daselbst noch kurze Zeit ein Realgymnasium bis zur Zerstörung der Stadt Ende August 1944, Abitur 1952 an der Jahn-Oberschule Salzwedel. Seine akademischen Lehrer im sich anschließenden Studium der Chemie an der Humboldt-Universität Berlin waren Erich Thilo, Günther Rienäcker, Hans-Albert Lehmann und Lothar Kolditz. Bei letzterem schloss er die Ausbildung 1957 mit einer Diplomarbeit auf dem Gebiet der Halogenchemie ab. Die Promotion erfolgte 1960 im Rahmen einer Assistententätigkeit am Institut für angewandte Radioaktivität der Akademie der Wissenschaften in Leipzig an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg mit einer Arbeit über die Hydrolyse von Fluorozirkonaten. Arbeiten über Chlorokomplexe vier-wertiger Übergangsmetalle führten ihn ab 1960 neben Ausbildungsaufgaben im Rahmen einer Oberassitententätigkeit am Institut für Anorganische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr 1965 zur Habilitation. Die Ernennung zum Dozenten für anorganische Chemie erfolgte 1966, die Berufung zum Professor mit Lehrauftrag 1968 und die zum ordentlichen Professor für das Fachgebiet anorganische Chemie 1969.
Mit Forschungen über elektronenleitende und infrarotdurchlässige Gläser, Chalkogenidgläser und Oxidgläser mit Übergangsmetalloxiden sowie keramische Systeme wandte er sich im folgenden Jahrzehnt gemeinsam mit einer wachsenden Mitarbeiterzahl dem Arbeitsgebiet der anorganischen Festkörperchemie zu. 1982-1990 nahm er die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Festkörperchemie bei der Chemischen Gesellschaft der DDR wahr. Die Verknüpfung der Bearbeitung grundlegender Fragestellungen mit potentiellen Anwendungen führte zu zahlreichen Kooperationen mit Industrieunternehmen der DDR. Ihren Abschluss fand diese Arbeitsphase mit der Abfassung der Monographie „Amorphe und glasartige anorganische Festkörper“, die 1983 im Akademie-Verlag erschien, ins Russische übersetzt 1986 herauskam und in einer überarbeiteten Fassung in Englisch vom Verlag Chemie Weinheim 1993 erneut verlegt wurde.
Im sich anschließenden Jahrzehnt führte der Weg über ionenleitende glasartige und kristalline Systeme mit Untersuchung von Anwendungen in neuen Batteriekonzepten und Gläsern mit Brechzahlgradienten zu Themen, die im Kerngebiet der Festkörperchemie angesiedelt sind: Mechanismen chemischer Reaktionen in und unter Beteiligung fester Phasen, insbesondere an technisch relevanten Oxiden, die damit im Zusammenhang stehenden Phänomene der Defektchemie und elektronenleitende Oxidsysteme, unter anderem für Anwendungen in Thermistoren.
Es waren damit Vorrausetzungen gegeben, die es ihm ermöglichten, seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Elektrokeramik 1992 nahezu nahtlos in der Industrie fortzusetzen, nachdem man ihm auf Grund seiner Identifikation mit der DDR nahegelegt hatte, den Lehrstuhl für anorganische Chemie nach 24 Jahren erfolgreicher Forschungs- und Lehrtätigkeit vorzeitig aufzugeben. Er hatte in dieser Zeit zweimal in einer nahezu vierjährigen Amtsperiode 1974-78 und 1984-88 als gewählter Direktor der Sektion Chemie den Vorstand der Fachrichtung wahrgenommen. Ab 1992 im Werk Siemens-Matsushita in Deutschlandsberg (Österreich), ab 1997 EPCOS, war er in der Produkt- und Verfahrensentwicklung von Thermistoren, Vielschichtkondensatoren, Vielschicht-Piezokeramiken für Aktuatoren in der Automobiltechnik, Mikrowellenkeramiken für Resonatoren und Hochfrequenzfilter sowie in der Verbesserung der Performance von Kaltleiter-Bauelementen und Varistoren tätig. Die Anwendung von Cu-Innenelektroden in PbO-enthaltenden Keramiken wurde mittels thermodynamischer Daten begründet und in Deutschlandsberg weltweit erstmals in der Produktion technisch erfolgreich umgesetzt.
Weiterbildungsveranstaltungen zu den physikalisch-chemischen Grundlagen trugen bei der Belegschaft zu einem tieferen Verständnis der im Werk angewandten Prozesse und hergestellten Produkte bei. Als berufener Honorarprofessor hat Adalbert Feltz 1995-2001 Vorlesungen über Elektrokeramik an der Montan-Universität Leoben gehalten. Als Berater nahm er nach seinem Eintritt in den Ruhestand 1999 bis 2013 weiterhin Aufgaben im Werk TDK-EPC in Deutschlandsberg wahr.